Fallersleber-Tor-Brücke, Braunschweig

Ursprünglich im Rahmen einer öffentlichen Ausschreibung vergeben, musste der AG dem erstbeauftragten Unternehmen kündigen, da dieses die konstruktiven und technologischen Vorgaben des AGs insbesondere zur Herstellung des anspruchsvollen Überbaus nicht umsetzen konnte. Die damit einhergehenden Bauverzögerungen führten aufgrund der Vollsperrung des Bauwerks für den Verkehr zu einer großen Unzufriedenheit unter der Braunschweiger Bevölkerung. Im anschließend durchgeführten Verhandlungsverfahren konnte sich die Firma Hentschke Bau durchsetzen und erhielt den Auftrag zur Fortführung der Arbeiten.

Die Architekten van Gerkan Marg und Partner (gmp) aus Hamburg hatten in Anlehnung an das Bestandsbauwerk einen fischbauchartig ausgebildeten Überbau entworfen. Außerdem mussten alle sichtbaren Flächen in SB 3 hergestellt werden. Aufgrund der nur begrenzt zur Verfügung stehenden Bauhöhe, den zahlreich zu überführenden Medienleitungen und der hohen Belastung aus Straßenbahn- und Schwerlastverkehr wurde eine spezielle Überbaukonstruktion gewählt. Zwei Stahlrohre (914x25 mm), die im Endzustand auch Schutzrohre für zwei zu überführende Fernwärmeleitungen DN 500 sind, wurden als Stahlverbundrohre ausgeführt und bilden mit dem einzubauenden Beton der Güte C 50/60 einen Stahlverbundquerschnitt, der aber zur ausreichenden Tragfähigkeit noch längs vorgespannt werden musste. Die SB3-Sichtbetonanforderungen wurden mittels einer speziellen Kunststoffbeschichtung, die auf die Brettschalung aufgebracht wurde, in hoher Qualität durch die Firma Hentschke realisiert.

Fristgerecht und unter großem Beifall der Braunschweiger Bevölkerung konnte das Bauwerk am 10.11.2011 wieder seiner Bestimmung übergeben werden.

Projektdaten

  • Anzahl Felder: 1
  • Anzahl Überbauten: 1
  • Konstruktionsart: Spannbeton-/Stahlverbundbrücke, Rahmenbauwerk
  • Einzelstützweite(n): 36,86 m
  • Gesamtstützweite: 36,86 m
  • Spezialtiefbau: Flachgründung in Spundwandkasten,Traggerüst auf Rammrohrgründung, Baugruben-Spundwandverbau
  • Technische / technologische Besonderheit: Integrierung von 30 Schutzrohren aus Stahl: 2 x DN 900 (statisch eingebunden, L= ca. 45,00m, M=ca. 50t/Stück),1 x DN700, 1 x DN400, 1 x DN300, 25 x DN125 bis DN90
  • Beton: 145 t
  • Betonstahl: 975 m³
  • Spannstahl: 6 t

Zeitraum:2011

Auftraggeber:Stadt Braunschweig, BS|Netz, SE|BS, BS|Energie

Arbeiten:Brückenneubau, Fernwärmeschachtanlage, Stadtentwässerung, Tiefbau Leitungen und Kabel

Bausumme:2.2 Mio. €